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Hanseatische Avantgarde

"Wir möchten keinen Architektengarten!"

Dies waren die ersten Worte unserer Auftraggeber, die sich auch in den Wohnräumen der schönen Villa gern eher avantgardistisch, also völlig gegen die einschlägigen Wohntrends sehr individuell, wunderbar gemütlich in einer Mischung aus hochwertig und originell eingerichtet haben.

Der kleine Stadtgarten in Hamburg-Blankenese umschließt als schmaler Streifen das ziemlich in der Mitte des Grundstücks gelegene, denkmalgeschützte Haus. Viel Platz für Terrassen oder gar Rasenflächen gibt es eigentlich nicht. Der alte Baumbestand aus

einer wunderschönen Kastanie, den Linden an der Straße und einer mächtigen Buche im Hintergarten sorgt dazu in nahezu jeder Jahres-, und Tageszeit für viel Schatten. Also wurde kurzerhand gleich komplett auf Rasen verzichtet.

Aufgabe der Gartenplanung war, zwar einen Kontrast zum Haus, dennoch aber eine Symbiose mit dem Ganzen zu finden. Als durchgehendes Thema der befestigten Flächen und Mauern wurde ein Material gefunden, welches aus norddeutscher Sicht fast noch als „regional“ bezeichnet werden könnte: Weser Sandstein. Die Terrassenflächen wurden,

wie man das noch von früher her kennt (oder von Sylt), in einem polygonalen Verband gesetzt, in dem wie zufällig kleine Nester aus Pflastersteinen integriert sind. Alle Pflasterflächen, ob begeh-, oder befahrbar, wurden aus einer Mischung verschiedener Formate komplett ohne sichtbare Einfassungs­steine hergestellt (Fa. Stone & Garden).

Für die Auswahl der Bepflanzung des Gartens wurde sehr viel Zeit verwendet. Hier galt es, neben ganzjährigen Blühakzenten eine möglichst immergrüne, starke Mixtur zu finden, die neben üppigem Wachstum der einzelnen Arten und Sorten dennoch eine eher friedliche Koexistenz ohne evolutionäre Konkurrenz ermöglicht (Garten von Ehren). Die kommenden Jahre und die Qualität der Gartenpflege werden zeigen, ob es gelingt, diese „geordnete Wildnis“ im Sinne der Planungsidee zu entwickeln. Die befahrbaren Flächen stehen im wahrsten Sinne unter der „Schirmherrschaft“ der drei mehrstämmigen Eiben. 

Diese Unikate prägen das individuelle, räumliche Bild vor dem Haus und vermitteln die Stimmung der eingangs erwähnten Planungsaufgabe. Zu den individuellen Ausstattungs-Detail des Gartens gehören neben einem wunderbaren, individuell geplanten, schmiedeeisernen Gartentor in blutrot (Schmiede Lehmann) auch ein herrlich rustikaler Gartenschrank (Gätje Holzaußenanlagen) mit Dachbegrünung als Ersatz für das ehemalige Gartenhaus der Vorbesitzer.

Hauptattraktion jedoch ist das Gartenhaus, welches in Anlehnung an den Stil der neuenglischen Architektur des ausklingenden 19. Jhd. geplant wurde. Daher war der Arbeitstitel lange Zeit „Porch“ oder „Teehaus“. Mit einer mittels Faltschiebefenster ganz zu öffnenden Front ist dieses Gartenhaus sowohl bei gutem als auch bei unserem häufigen hamburger „Schietwedder“ zu nutzen. Für die Herbst-, und Winterzeit, aber auch für lange Sommerabende wurde von Firma SVEA ein original schwedischer Kachelofen (richtig:

„Kachelgrundofen“) installiert. Vertikal zu schiebende Fenster auf der Westseite erinnern an England oder Amerika. Dieses Haus wurde als Einzelstück von der Firma Manufaktura Paulini nach unserer Planung erstellt. Eine spezielle Farbe schützt das Holz für viele Jahrzehnte. Dieser Garten wurde in 2014 fertiggestellt. Perfekt abgerundet wird das Bild mit der Beleuchtung der Firma Lumoto.

Im Gegensatz zu anderen Projekten wurden an diesem Konzept einige Ideen dieser ersten Zeichnung verworfen und durch neue ergänzt. So entfiel zum Beispiel die das Rangieren

erleichternde PKW-Drehscheibe im Vordergarten wegen ihrer sicherheitstechnisch bedingten, langsamen Rotation (nichts für eilige Personen).

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