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Hortus Mathematicus / “Eins + Eins = Zwei“

Arithmetisches Mittel in Hamburg-Langenhorn

Die Wohn-Siedlung im an den Stadtteil Hummelsbüttel angrenzenden Part von Hamburg-Langenhorn wurde in den 30er Jahren des 20. Jhds. unter dem Baudirektor Fritz Schumacher quasi „auf der Wiese“ geplant und gebaut.

Die klassischen Doppelhäuser in rotem Backstein sind prägend für die von viel Grün und Parks durchzogenen Straßen. Zu dieser Epoche und noch lange bis in die Nachkriegszeit hinein wurden die eigenen oder gepachteten Grundstücke „hinter dem Haus“ jedoch überwiegend als Ertragsgarten für die Selbstversorgung genutzt. Nur selten fand sich hier ein reiner Ziergarten, wie wir ihn heute kennen und schätzen. Bietet sich für einen

langjährigen Eigentümer einer solchen Doppelhaushälfte irgendwann die Gelegenheit, den spiegelgleich benachbarten Zwillingsteil des Hauses zu übernehmen, so erhält er mit dessen Erwerb folgerichtig ein zweigeteiltes, aber „ganzes“ Haus, und auch einen zweiten Garten. Unserem Team wurde die ehrenvolle Aufgabe zuteil, zeitlich versetzt um ca. 4 Jahre diese beiden benachbarten Gärten für ein und denselben Auftraggeber gestalten zu dürfen.

Der zuerst geplante Garten, ursprünglich nur konzipiert auf die westliche Haushälfte, war zum Zeitpunkt der Grundstückserweiterung bereits fertiggestellt, und so entschied man sich, die über vier Jahre inzwischen schön entwickelte Bepflanzung entlang der ehemaligen Mittel-Grenze zu belassen und den zweiten Gartenteil in einer eigenen, leicht abgewandelten Formensprache, aber im gleichen Stil zu entwickeln. Es sollte der Eindruck bleiben, dass es sich nach wie vor um zwei Gärten mit zwei separaten Rasenflächen

handelt. Hatte der zuerst angelegte Garten teilweise noch geometrisch geformte, klassische Rundungen, einen auf zwei Seiten offenen Teepavillon mit vorgelagertem Holzdeck, so hat der jüngere Teil etwas moderner anmutende Linien, Terrassenflächen in eckigen Plattenformaten und scharfkantig geschnittenen Fugen, eine 5-er Baumreihe entlang der Nachbargrenze sowie eckige Leuchten. Beide Gärten verbindet das Bekenntnis zu schönen Pflanzen, welche sich über alle Jahreszeiten hin prächtig präsentieren.

Die Erschließung der tiefer liegenden Gartenflächen erfolgt vom Hochparterre aus über zwei schmiede-, und gusseiserne Treppen nach historischem Vorbild, die durch ihre Transparenz immer leichter wirken als Holz-, oder Steinkonstruktionen. In Verbindung mit den ebenfalls

von uns geplanten Geländern an den Balkonen, den Handläufen sowie der Glasüberdachung an der Loggia entsteht ein harmonisches Gesamtbild.

Mehrstämmige Solitärsträucher wie Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) und Blumenhartriegel (Cornus kousa ‚Chinensis‘) dürfen in einem solchen Garten nicht fehlen. Weitere Pflanzen-Highlights sind Rhododendron yakushimanum ‚Schneekrone‘ die

Tellerhortensien Hydrangea serrata ‚Preziosa‘ und Hydrangea macrophylla ‚Zorro‘ mit ihren schwarzen Stielen. Für die wintergrünen Strukturen sorgen einzeln und in Gruppen platzierte Kugeln und niedrige Einfassungs-Hecken aus Ilex crenata.

Die fein abgestimmte Pflanzenverwendung schafft ganzjährig attraktive, jahreszeitlich abwechslungsreiche, aber dennoch verhältnismäßig pflegeleichte Gartenstimmungen, frei nach dem gärtnerischen Credo: „die richtigen Pflanzen am richtigen Standort dürfen sich frei entwickeln“. So finden sich Kombinationen aus zart wachsender Rose ‚Lupo‘ mit dem kleinen Lampenputzergras (Pennissetum alopecuroides ‚Hameln‘), Graublattfunkie (Hosta sieboldiana) mit Teppich-Storchschnabel (Geranium ‚Rosanne‘), Riesenlauch (Allium ‚Silver Spring‘) mit Japanwaldgras (Hakonechloe macra) sowie Katzenminze (Nepeta faassennii

‚Walker’s Low‘) mit der Präriekerze (Gaura lindheimerii ‚Whirling Butterflies‘) und Allium ‚Globemaster‘, Lavendel (Lavandula angustifolia ‚Hidcote Blue‘) mit Allium atropurpureum und Schachbrettblume (Fritillaria imperialis ‚Early Romance‘). Prachtvoll für den Spätsommer sind die Kombinationen aus Lavendel (s.o.) mit Silberkerzen (Cimicifuga ramosa ‚Atropurpurea‘), Sterndolden ( Astrantia major ‚Rubra‘) und Wollziest (Stachys byzantina ‚Silver Carpet‘).

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