Hier einen urbanen Garten mit Hecken und Wegen gestalten zu wollen, wäre angesichts der imposanten Insel-Lage ein verkehrter Ansatz, der schon beim Vorbesitzer dazu geführt hatte, sich mittels hoher Buschreihen ringsherum entlang der Ufer-Linie sowie vieler hoher Fichten des eindrucksvollen See-Panoramas zu berauben. Im Fokus der Gestaltungsideen stand nach der Wegnahme dieser dichten Sicht-Barrieren deshalb die Anlage eines großzügig wirkenden Gartens mit vielen Blickbezügen zum Wasser sowie verschiedener
Orte von hoher Aufenthaltsqualität. Die vormals wie eine Warft geformte Kuppe, auf der an höchster Stelle das Haus thront, wurde an mehreren Bereichen sanft abgetragen, um so einen natürlichen Übergang zu den flachen Uferzonen sowie einen direkten Bezug zum See zu schaffen. In anderen Bereichen wurde der Versatz der Topografie mit Trockenmauern aus Sandsteinblöcken befestigt.
Die Besonderheit dieses Gartens liegt mit Sicherheit auch in der ungewöhnlichen Kombination besonderer (heimischer und nichtheimischer) Pflanzen und deren vielleicht avantgardistischen Verwendung. So kommen als neue Interpretation des „Indian Summer“ bodendeckend in großer Anzahl gesetzte, flach und gedrungen wachsende japanische Zierahorne zum Einsatz, die im Herbst für ein intensives, glühend orangefarbenes Leuchten sorgen, welches in der Morgen-, und Abendsonne den Garten vor
der Seekulisse in eine unvergleichliche Stimmung taucht. Eine Gruppe mehrstämmig gezogener Ginkgo-Bäume antwortet weiter hinten im Garten mit signalgelber Blattfärbung und stimmt so in den Farbklang dieses Gartens ein, der mich an den morgendlichen Nachhall eines guten Jazz-Abends erinnert. Da stören selbst die Gänse nicht, die im aufsteigenden Früh-Nebel die Rasenflächen bevölkern.
Der Einfahrtsbereich, mit derselben Mischung von unterschiedlichen Steinformaten befestigt wie bereits bei einem anderen unserer Projekte, wurde zum Garten hin mit einem „Tom-Sawyer-Zaun“ getrennt, der die Grenze zwischen Entree und Privé markiert. Im Gegensatz zur „wilden“ Pflasterung bestehen im hausnahen Gartenbereich die Mauern
und Wege aus sehr geradlinig geschnittenen Sandsteinplatten und -quadern, in einem exakten Rhythmus verbaut, der an die Beats in einem soliden Groove erinnert. Dieser wird spielerisch begleitet und umgarnt von frei formierten Gräser-, und Staudenrabatten.
Für gesellige Stunden mit Familie und Freunden steht ein großer Tisch auf einem feinen Holzdeck an der vielleicht schönsten Stelle im Garten, die den perfekten Rundumblick garantiert. An anderer Position wurde ein Crataegus (Weißdorn) als „Lesebaum“ (ein Baum, unter dessen schützender Krone man gern ein gutes Buch lesen möchte) gepflanzt.
Er wurde auch genau zu diesem Zweck in der Baumschule (mit persönlichem Probesitzen durch den Eigentümer) ausgesucht.Andere markante Gehölze wie z.B. Felsenbirnen, aber auch vereinzelte Obstbäume geben dem Grundstück einen besonderen Charme, ohne dass die Pflanzung additiv wirken würde.
Für die Abendstunden sowie die Herbst-, und Wintermonate wird der Garten behutsam und dezent beleuchtet. Geschickt platzierte, leichte Farbfilter nehmen Bezug auf die jeweils beleuchteten Pflanzen. So werden beispielsweise durch Grüntöne die Gräser und durch Orangetöne die Ahorne subtil und wirkungsvoll in Szene gesetzt. Insgesamt kommt dieser
Garten mit nur wenigen, gezielt platzierten Akzenten und ohne große Effekthascherei aus und beschränkt sich in seiner Wirkung auf das Zusammenspiel von Individualität und landschaftlicher Kulisse.
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